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Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist hochkomplex und an sämtlichen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Störungen des ZNS können sich unter anderem auch durch eine neurogene Blasenentleerungsstörung äußern. Dabei kann es sowohl zu häufigem Harndrang und unkontrolliertem Harnverlust kommen als auch zu einem Harnverhalt. Hier erfährst du alles Wissenswerte über die Ursachen, Therapien und wie es sich als Betroffene gut mit einer neurogenen Blase leben lässt.
Wenn sich die Blasenentleerung nicht mehr bewusst kontrollieren lässt, können dafür unter anderem Schäden der Nervenbahnen im Gehirn oder dem Knochenmark verantwortlich sein. Aber keine Angst, diese Schäden treten nicht plötzlich bei einem gesunden Menschen auf. In der Regel hängen sie mit einer neurologischen Erkrankung wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Epilepsie oder mit einer Schädigung des zentralen Nervensystems (etwa durch einen Unfall, einen Schlaganfall oder Diabetes Typ 2) zusammen.
Dabei kommt es im Wesentlichen zu folgenden drei Störungsmustern:
Eine neurogene Blasenentleerungsstörung geht je nach Art entweder mit häufigem, unkontrolliertem Urinverlust oder mit einem Harnverhalt einher. In allen Fällen ist eine bewusste Kontrolle über die Blasenentleerung nicht möglich.
Bei einem Harnverhalt kann es aufgrund des steigenden Drucks zu einer Überlaufblase kommen, die sich wiederum in unkontrolliertem Urinverlust oder Harnträufeln äußert. Außerdem besteht die Gefahr eines Rückstaus bis in die Nieren.
Bei einer spastischen Blase tritt Urin aufgrund der unwillkürlichen Muskelkontraktionen aus und bei der gelähmten Blase gibt die schlaffe Muskulatur dem steigenden Druck in der Blase nach. Auch wenn sich die Blase regelmäßig entleert, bleibt meist in der Blase. Daher sind Harnwegsinfekte und Harnsteine häufige Begleiterkrankungen einer neurogenen Blase.
Patienten mit neurogener Blase bedürfen einer raschen Behandlung. Bei einigen Ursachen lassen sich gute Erfolge durch eine medikamentöse Behandlung erzielen – bis hin zur vollen Kontrolle der Inkontinenz. Häufig wird alternativ oder unterstützend zu einer medikamentösen Therapie ein Blasenkatheter gelegt. Das ist insbesondere bei einem akuten Harnverhalt notwendig. Der Katheter wird entweder intermittierend oder dauerhaft gelegt. Ausschlaggebend dafür ist die Schwere der neurologischen Störung. Betroffenen können den Katheter in vielen Fällen auch selbst nach Bedarf legen.
In leichteren Fällen einer neurogenen Blasenfunktionsstörung kann bereits ein geordnetes Trinkverhalten dazu beitragen, die Symptome kontrollierbar zu halten. Es sollte aber immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – vorzugsweise Wasser – geachtet werden. Verzichtet werden sollte dagegen auf harntreibende Getränke wie Kaffee und Tee sowie auf Alkohol.
Mit Blasentraining und begleitender Beckenbodengymnastik lässt sich die Kontrolle über die Blasenfunktion bei einer durch neurologische Schäden verursachten Dranginkontinenz wiedererlangen. Beim Blasentraining soll der Harndrang immer weiter hinausgezögert werden, um die Blasenmuskulatur zu stärken. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren, damit sie die Muskulatur der Blase unterstützen kann. Möglich ist das natürlich nur, wenn die entsprechenden Muskeln ansteuerbar sind.