Hautpflege und Hautgesundheit

    Eine ältere Bewohnerin und ihre Altenpflegerin

    Mit zunehmendem Alter wird die Haut immer empfindlicher. Das heißt, dass die Haut älterer Menschen anfälliger für Hautprobleme ist. Folglich nimmt auch der Bedarf an einer richtigen Hautpflege zu – ganz besonders, wenn der Mensch, um den Sie sich kümmern, mit Inkontinenz zu tun hat. Wir zeigen Ihnen eine Pflegeroutine, die die Hautgesundheit fördert.

    Die Haut älterer, gebrechlicher Menschen bedarf einer besonderen Pflege

    Die Haut ist ein lebenswichtiges Organ, das uns vor Verletzungen und Infektionen schützt. Es ist daher sehr wichtig, bestimmte Risikofaktoren zu kennen, damit die Haut dauerhaft gesund bleibt.

    Alter

    Besondere Risiken bestehen für die Haut älterer Menschen, da ältere Haut ...

    • nur langsam heilt und anfällig für Reibung und Scheuern ist
    • leicht geschädigt werden kann, was wiederum zu Reizungen, Jucken, Infektionen oder Schmerzen führt
    • empfindlich gegenüber zu viel Feuchtigkeit und längerem Kontakt mit Urin und Stuhl reagiert

    Das Risiko für Hautprobleme steigt noch, wenn die Menschen Grunderkrankungen wie Diabetes haben. Aber auch ohne diese ist es wichtig, bei der Pflege eines älteren Menschen darauf zu achten, dass die Haut weder zu feucht noch zu trocken ist. Besonders feuchte Haut ist anfällig für Beschädigungen durch Reibung – beispielsweise, wenn Sie der Person helfen sich im Bett aufzurichten und die Haut dabei über das Laken zieht.

    Auch ein Problem kann es sein, wenn feuchte Haut an etwas klebt, der Körper aber bewegt wird und die Haut so reißen kann. Deshalb sollte besonders bei Inkontinenz, aber auch nach begleiteten Toilettengängen oder dem Duschen darauf geachtet werden, dass die Haut immer direkt sanft getrocknet wird, wenn Sie mit Flüssigkeiten in Berührung gekommen ist. Allerdings: Trocken darf die Haut auch nicht sein, denn das ist unangenehm für den betroffenen Menschen und kann zu Juckreiz, Kratzen und so zur Beschädigung der Hautbarriere führen. Deshalb sollten je nach Bedarf gute Pflegeprodukte verwendet werden.

    Wasser und Seife

    Häufiges Reinigen mit Wasser und Seife kann die natürliche Schutzbarriere der Haut beeinträchtigen und somit den Schutz vor Infektionen reduzieren. Seifen enthalten Tenside, die auch nach dem Abwaschen der Seife auf der Haut bleiben und so zu Hautreizungen führen können.

    Inkontinenz

    Die Haut von Betroffenen ist besonders empfindlich und reagiert auf verschiedene Einflüsse, unter anderem durch inkontinenz-assoziierte Dermatitis und Druckgeschwüre.

    • Schätzungen zufolge tritt Inkontinenz-assoziierte Dermatitis bei 7 % bis 11 % der inkontinenten Bewohner von Pflegeheimen auf [1]
    • < Harninkontinenzerhöht das Vorkommen von Druckgeschwüren um mehr als das Fünffache [2,3]
    • Stuhlinkontinenz erhöht das Vorkommen von Druckgeschwüren um mehr als das Zwanzigfache [1,2]
    • Darüber hinaus können inkontinenzbedingte Hautprobleme schwerwiegende Auswirkungen auf das körperliche und geistige Wohlbefinden eines Menschen haben. [5]

    Prävention ist entscheidend bei der Hautpflege

    Durch Pflege und die richtige Behandlung lassen sich viele dieser Probleme vermeiden oder minimieren. So kann beispielsweise das Vorkommen von Druckgeschwüren, deren Behandlung sehr kostspielig ist, durch Einhalten der geeigneten Pflegeabläufe um signifikante 50 % reduziert werden. [6-8]

    Deshalb sollten Sie immer darauf achten, dass die Haut des Menschen, um den Sie sich kümmern, einen guten pH-Wert durch die richtige Pflege hat und so die natürliche Schutzbarriere hält. Außerdem ist es gerade bei Menschen, die unter Inkontinenz leiden, wichtig, die Haut regelmäßig zu untersuchen (natürlich immer mit Einverständnis der Person, um die es geht), um Hautveränderungen und -reizungen frühzeitig zu bemerken.

    Eine gute Hygieneroutine, die insbesondere auf die empfindlichere Haut älterer Menschen abgestimmt ist, kann zur Vermeidung von Hautreizungen und Infektionen beitragen. Nach jedem Wechsel von Inkontinenzprodukten kann eine optimale Pflegeroutine das Vorkommen Inkontinenz-assoziierter Dermatitis verhindern. Die Reinigung sollte sanft-pflegend sein, und um Druck und Reibung zu vermeiden, können spezielle Kissen oder sogar Hebeeinrichtungen verwendet werden.[5]

    Besonders wenn Sie noch neu in der Pflege sind und an viele Dinge gleichzeitig versuchen zu denken, kann es helfen, sich eine kleine Erinnerungsstütze zu bauen, indem Sie an den Satz denken: Die Haut soll trocken, sauber und geschützt sein. Hinter diesen drei Attributen verstecken Sich verschiedene Teile der Hautpflege:

    The number one, shown over a pair of TENA absorbent pants

    Trocken

    Die Haut sollte nie zu lange feucht sein, und wenn Inkontinenzprodukte verwendet werden müssen, sollten diese gut passen, bei Bedarf schnell gewechselt werden und niemals den Toilettengang ersetzen, wenn dieser dem betroffenen Menschen ansonsten möglich wäre.

    The number two, shown over a package of TENA ProSkin Wet Wipes

    Sauber

    Feuchtigkeit, zu der auch Schweiß gehört, sollte sich genauso wenig lange auf der Haut befinden (das gilt auch für Stuhl in Inkontinenzprodukten). Zur Reinigung sollten Hilfsmittel verwendet werden, die sanft zur Haut sind und keine reizenden Rückstände hinterlassen.

    The number three, shown over a tube of TENA ProSkin Barrier Cream

    Geschützt

    In einer täglichen Routine sollte die Haut mit auf Produkten gepflegt werden, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Falls nötig sollten beispielsweise bei Menschen mit Inkontinenz auch Schutzcremes verwendet werden. Sind diese durchsichtig, kann sogar die Kontrolle der Haut nach dem Auftragen stattfinden.

    Außer den klinischen Vorteilen sorgt eine gute Hygieneroutine auch dafür, dass die betroffene Person sich angenehm, erfrischt und gesund fühlt. Dies steigert ihr Selbstwertgefühl, ihre Unabhängigkeit und die allgemeine Lebensqualität.

    Weitere Artikel

    Literaturhinweise:

    1Bliss DZ et al. (2006). Prevalence and correlates of perineal dermatitis in nursing home residents. Nurs Rev, 55, 243-251.
    2Department of Health (DOH) (2000). London. 
    3Le Lièvre S. (2001). Br J Community Nurse, 6(4), 180-185.
    4Ripley K. (2007). Skin Care in Patients with Urinary or Faecal Incontinence. Primary Health Care, 17(4), 29-34.
    5Bardsley A. (2013). Prevention and management of incontinence-associated dermatitis. Nursing Standard, 27(44), 41-46.
    6Gunningberg L, (2004). Risk, prevalence and prevention of pressure ulcers in three Swedish health-care settings, Journal of Wound Care, 13(7), 286-290. 
    7Cole L, (2014). A three-year multiphase pressure ulcer prevalence/incidence study in a regionalreferral hospital, Ostomy Wound Management, 60(5), 16-26.
    8Lyder CH et al.
    (2002). A comprehensive program to prevent pressure ulcers in long-term care:
    exploring costs and outcomes. Ostomy Wound Management, 48, 52-62.