Es ist gar nicht so einfach herauszufinden, welche Bedeutung die Farbe des Urins hat. Oft kann ein bestimmter Farbton mehrere Ursachen haben, von denen manche harmlos und andere ernste Erkrankungen sind.
- Farblos, fast transparentes Gelb: Der Körper ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, es könnte sogar etwas weniger sein.
- Hell- bis Mittelgelb: Es wird genug getrunken und es gibt keine Anzeichen für eine Erkrankung.
- Dunkelgelb: Ein intensiver Gelbton ist ein Hinweis darauf, dass der Körper nicht genug Wasser erhält. Behält der Urin trotz einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme diesen Farbton, kann Dunkelgelb auch auf eine Gallen- oder Lebererkrankung hinweisen.
- Orange: Bestimmte Medikamente können den Urin orange färben.
- Pink- und Rottöne: Blaubeeren, Rote Bete, Himbeeren – die Liste der Nahrungsmittel, die dem Urin eine rötliche Farbe geben können, ist lang. Bei Frauen vor den Wechseljahren kann natürlich auch die Regelblutung ein Grund für rötlichen Urin sein. Ist die Ursache nicht bekannt, sollte roter Harn von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden. Auslöser kann nämlich auch Blut im Urin sein, das auf einen Harnwegsinfekt, eine Nierenerkrankung, eine Verletzung der Blase und bei Männern auf Probleme mit Prostata hindeutet.
- Grün und Blau: Hat der Urin einen grünlichen oder bläulichen Farbton, kann das auf Bakterien im Harntrakt oder eine seltene genetische Erkrankung hinweisen. Ebenso gut können aber auch Medikamente und Lebensmittel einen dieser ungewöhnlichen Farbtöne erzeugen.
- Schwarz: Schwarzer Urin sollte unbedingt von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden. Der Farbton kann ein Hinweis auf einen Tumor sein.
Da sich an der Farbe des Urins allein nicht erkennen lässt, ob eventuell eine Erkrankung vorliegt, sollte man immer auch die Umstände berücksichtigen. Was hat der Mensch, um den es geht, vor Kurzem gegessen und getrunken? Welche Medikamente nimmt er oder sie ein? Leidet der Mensch unter Schmerzen, Fieber oder anderen Beschwerden? Selbst wenn keine weiteren Symptome auftreten, sollte immer dann ein ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn eine ungewöhnliche Urinfarbe nach zwei oder drei Toilettengängen nicht verschwunden ist und es für sie keine Erklärung gibt.
Übrigens kann nicht nur die Farbe des Urins Auskunft darüber geben, ob eventuell eine Erkrankung vorliegt, sondern auch der Geruch des Urins. Riecht er süßlich, kann das ein Anzeichen für Diabetes sein, ein fischiger Geruch deutet auf eine Infektion im Genitalbereich hin und Ammoniakgeruch kann ein Hinweis auf eine Harnwegsinfektion sein.
Auch Bläschen oder Schaum im Urin können einen Hinweis auf den Gesundheitszustand geben: Schaum auf dem Urin kann von bestimmten Lebensmitteln oder einer Erkrankung herrühren, allerdings auch von etwas so Profanem wie Reinigungsmittelresten im WC. Wichtig ist bei einem ungewöhnlichen Geruch oder Schaum im Urin, auf mögliche weitere Symptome zu achten und einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.